Webseiten erstellen mit Page-Buildern oder KI: Top oder Flop?
Die Vor- und Nachteile von KI-gestützten Tools und Page-Buildern im Überblick
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum es so schwerfällt, eine wirklich professionelle PowerPoint-Folie zu gestalten – eine, die aus Marketingsicht überzeugt? Präsentationen großer Marken wirken oft klarer, prägnanter und weniger überladen. Dahinter steckt eine Vielzahl von Fähigkeiten, die meist Jahre der Erfahrung und Übung erfordern:
- Komplexe Inhalte müssen auf das Wesentliche reduziert und prägnant formuliert werden
- Ein Grundwissen in Corporate Design, Farbpsychologie, Rastergestaltung, Informationshierarchie und Typografie ist unverzichtbar
- Zusätzlich braucht es sowohl technisches Know-how in der Bedienung der Werkzeuge als auch ein gutes Gespür für Ästhetik, um die Inhalte ansprechend aufzubereiten
Diese Herausforderungen betreffen nicht nur die Erstellung einfacher Präsentationen, sondern auch alle anderen Kommunikationskanäle – insbesondere die Gestaltung einer professionellen Webseite. Hier sind dieselben Fähigkeiten gefragt, um eine überzeugende und harmonische Wirkung zu erzielen.
Templates
Es gibt eine große Auswahl an Vorlagen, die als Grundlage für die Erstellung einer Webseite dienen können. Allerdings kann auch die Arbeit mit einer Vorlage zur Herausforderung werden.
Um einschätzen zu können, ob eine Vorlage wirklich zum gewünschten Thema passt, ist oft Erfahrung mit ähnlichen Projekten erforderlich. Zudem sind Templates häufig nur begrenzt an individuelle Anforderungen anpassbar. Bereits der Austausch von Bildern oder Inhalten kann dazu führen, dass das Design nicht mehr harmonisch wirkt oder die ursprüngliche Ästhetik verloren geht.
KI gestütze Systeme
Es gibt mittlerweile zahlreiche Anbieter, die Webseiten mithilfe künstlicher Intelligenz erstellen. Ihr Versprechen: Nutzer sollen ohne Vorkenntnisse innerhalb kürzester Zeit mit automatisch generierten Inhaltsvorschlägen starten und für eine monatliche Pauschale kostengünstig zu einer eigenen Webseite gelangen. Die Ergebnisse fallen dabei allerdings sehr unterschiedlich aus und sind häufig durchwachsen. Sie hängen maßgeblich von der Qualität der Eingaben (sogenannte Prompts) ab, die Nutzer in der Regel über Chatbots bereitstellen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die fehlende Transparenz: Aktuell gibt es kaum verlässliche Informationen über die Qualität und den Umfang der Daten, mit denen diese KI-Systeme trainiert wurden.
Trotzdem können die Ergebnisse teilweise überraschend überzeugend sein und bieten eine solide Grundlage für das eigene Webseitenprojekt. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass eine hochwertige und vollständige Webseite nicht auf Knopfdruck entsteht. Es bedarf sorgfältiger, nachträglicher Detailarbeit, um ein wirklich stimmiges und professionelles Endprodukt zu erzielen.
Anhand unseres Beispiels „InSite Lifecoach“
haben wir drei gängige KI gestützte Pagebuilder ausprobiert:
Fazit:
Pagebuilder erleichtern die Erstellung von Webseiten durch einfache Handhabung und vorgefertigte Layouts, bringen jedoch einige Nachteile mit sich. Ihre Flexibilität ist oft eingeschränkt, was individuelle Anpassungen erschwert, und sie erzeugen häufig ineffizienten, aufgeblähten Code, der die Performance beeinträchtigt und längere Ladezeiten verursacht.
Zudem wirken Webseiten, die mit Pagebuildern erstellt wurden, oft austauschbar, da sie sich stark auf standardisierte Designs und Module stützen. Die starke Abhängigkeit vom verwendeten Tool erschwert spätere Wechsel oder Redesigns, während größere oder komplexere Projekte die Grenzen dieser Tools schnell erreichen. Auch automatisierte Strukturen können sich negativ auf SEO auswirken, und regelmäßige Updates erhöhen den Wartungsaufwand. Hinzu kommt, dass kostenpflichtige Erweiterungen die langfristigen Ausgaben steigen lassen. Daher eignen sich Pagebuilder vor allem für kleinere, weniger anspruchsvolle Projekte.